Montag, April 03, 2006

Quo vadis?

Ein vieldeutiger Titel, der sowohl den Inhalt des Links meint, als auch die zukünftige Richtung meines Blogs festlegt.
Nachdem ich heute mein altes Projekt, eine seit nunmehr 8 Jahren mehr schlecht als recht gepflegt Homepage aufs Altenteil schickte, habe ich folgendes Posting mit Bedacht ausgewählt. Zum einen weil es mir aus dem Herzen spricht, zum anderen weil es vielleicht die Richtung angeben könnte, in die sich mein Blog in Zukunft entwickeln wird.

Auf Spreeblick, welches ich auch in meine Linkliste aufgenommen habe, beschreibt Rene die aktuelle Debatte zum Thema Gewalt an Schulen bzw. allgemein bei Jugendlichen. Man muss nicht an einer Hauptschule gewesen sein, um Gewalterfahrungen gemacht zu haben. Jeder Teenager wird damit früher oder später konfrontiert. Langer Rede - kurzer Sinn: ich stimme ihm voll und ganz zu. Jedoch denke ich, dass er mit seinem Fazit zu kurz gegriffen hat. Es muss "ein Ruck durch Deutschland gehen"! Nicht nur das System ist schlecht. Jeder einzelne kann dazu beitragen, dass sich etwas ändert. So wie Weblogging eine Art Graßwurzeljournalismus ist, welches den etablierten Medien das Fürchten lehren kann, sollte sich auch die Gesellschaft (ich hasse dieses Wort) von unten reformieren. Jeder einzelne sollte nicht immer wegschauen. Egal ob eine Gruppe von Schülern eine alte Frau beim Aussteigen aus der Ubahn fast umrennt und wenn sie sich beschwert dann auch noch anpöbelt, oder wenn Schüler einen der ihren mobben. Jeder sollte aufstehen und sagen: "Das geht so nicht!" Dies soll kein abgedroschener Aufruf zur Zivilcourage sein, sondern eher ein genereller Denkanstoß. Wir Menschen sollten "menschlicher" miteinander umgehen und den kategorischen Imperativ Kants wieder beherzigen.
In einer Schule wie der der in Berlin mag das nicht mehr ausreichen, weil sich längst eine Parallelgesellschaft gebildet hat, in der andere Normen und Werten gelten als die allgemein anerkannten. Leider. Es hilft aber überhaupt nichts, wenn jetzt Politiker oder solche, die sich dafür halten in Aktionismus ausbrechen. Jeder einzelne muss sich fragen, ob er nicht etwas beitragen, etwas besser machen könnte, damit ein Teufelskreis wie der in "Du Opfer" beschriebene durchbrochen wird.

So long,
SoWiStud